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Sardinenschwarm

Die 5. Klasse ist eine sehr kleine und heterogene Klasse. Es lag auf der Hand, im Fach Kunst eine Gruppenarbeit zu machen, die die Schülerinnen und Schüler zum Zusammenarbeiten bewegt. Die Idee entstand, einen großen Sardinenschwarm zu erstellen.

Jede Sardine sollte anders sein und doch sollten sie alle zusammengehören. Wie die Klasse selbst. Anfänglich suchten wir nach geeigneten Mustern und Farbflächen in Zeitschriften, um damit die Fische zu bekleben, die wir vorher in großer Zahl und unterschiedlicher Größe mit selbstgemachten Schablonen aus Tonpapier anfertigten. Bald stellten wir fest, dass es auch interessant sein könnte, wenn man konkrete Dinge auf den Sardinen erkennt. Aber es stellte sich die Frage, was sollen die Auswahlkriterien sein?

Wir kamen schließlich auf die ehrgeizige Idee, nichts Geringeres als die „ganze Welt“ abzubilden. Der Schwarm sollte eine Art Gedächtnis der Welt sein. Menschen, Tiere, Pflanzen, Landschaften, Gesteine, Mineralien, das Weltall, Emotionen, Konflikte, Wissenschaften, Künste und so weiter. Alles was wir finden konnten fand seinen Weg auf die Rücken der Sardinen, die nun das Treppenhaus spiralförmig vom Keller nach oben durchschwimmen.